Kurkuma ist nicht nur ein vielseitiges Gewürz, das den meisten Currys, Kitchari oder Dals ihre wunderschöne goldene Farbe verleiht, sondern mit dem Ingwer auch eines der stärksten Heilpflanzen im Ayurveda. Gerade im Winter solltest du Kurkuma am besten täglich verwenden. Wenn du von den zahlreichen Heilwirkungen des Kurkuma profitieren möchtest, solltest du jedoch einige Dinge beachten. Deswegen zeige ich dir, wie du Kurkuma in deinen Speiseplan einbauen kannst und gebe dir die wichtigsten 5 Tipps zur richtigen Anwendung.
Curcuma Longa: Der Gelbwurz
Kurkuma, auch als Gelbwurz bekannt, ist eine tropische Gebirgspflanze, die aus Südostasien und Indien kommt. Er gehört zur Familie der Ingwergewäche und ist eine schilfähnliche Pflanze mit knolligem Wurzelstock. Dieser Wurzstock wird geerntet. Das Kurkuma-Rhizom ist durch den Gehalt von bis zu 3 % Kurkumin stark gelb gefärbt, woher die Pflanze auch ihren Namen bekam. Das Rhizom verzweigt sich im Boden und bildet dabei eine dichte, kiloschwere Matte.
Kurkuma enthält den hochpotenten Wirkstoff Curcumin und weitere bioaktive Substanzen mit diversen Heilwirkungen. Das Besondere am Kurkuma ist seine antiallergische Wirkung und die Neutralisierung von Säuren. Außerdem reguliert Kurkuma den Zucker- und Fettstoffwechsel.
Kurkuma im Ayurveda
Rasa (Geschmack): bitter, scharf und zusammenziehend
Guna (Eigenschaften): leicht, trocken
Vipaka (Nachverdauungseffekt): katu (scharf)
Virya (thermische Potenz): usna (heiß)
Dosha: Senkt alle drei Doshas
Kurkuma ist in der richtigen Dosierung in der Lage, alle Doshas auszubalancieren. Durch die erhitzende Qualität, werden Vata und Kapha gesenkt und der bittere Geschmack senkt Pitta. Außerdem regt Kurkma agni (Verdauungsfeuer) an und hat vor allem in der Kombination mit Ghee oder Sesamöl eine sehr nährende Qualität und ist gut für das Rakta Dhatu (Blut).
Kurkuma als Heilmittel
Der Einsatz von Kurkuma bringt viele gesundheitliche Vorteile mit sich. Im Folgenden gebe ich dir eine Übersicht über die wichtigsten Wirkungen:
- Kurkuma fördert die Verdauung und verbessert die Gallensekretion. Es kann bei Völlegefühl, Blähungen, Verstopfung und Druck im Oberbauch angewendet werden. Außerdem fördert es die Fettverdauung.
- Kurkuma schützt die Zellen: Freie Radikale stehen am Anfang vieler gesundheitlicher Beschwerden. Kurkuma hat einen stark antioxidativen und entzündungshemmenden Effekt und ist in der Lage die Kettenreaktionen freier Radikale zu unterbinden. Es wirkt desinfizierend gegen jede Art von Erreger, ist blutstillend und wundheilend.
- Linderung von Symptomen bei Arthritis, Alzheimer und Diabetes Typ 2.
Kontraindikationen: Kurkuma darf nicht bei Entzündungen der Gallenwege oder bei Gallensteinleiden eingesetzt werden. Auch sollte es bei Entzündungen des Magen-Darm-Traktes vorsichtig dosiert werden.
Heilwunder Kurkuma und 5 Tipps zur richtigen Anwendung
Wenn du Kurkuma in kleiner Menge verwendest, bereichert es deine Küche und schmeckt wunderbar – jedoch wirkt es erst in höherer Dosis. Deswegen ist es empfehlenswert, Kurkuma häufiger in kleinen Mengen zu konsumieren, denn umso höher die Dosis, umso bitterer der Geschmack. Falls dich das nicht stört, kannst du die empfohlene Dosis Kurkuma natürlich auch auf einmal verwenden.
1. Dosierung von Kurkuma und Kurkumin
Hierbei ist natürlich zu unterscheiden, in welcher Form du Kurkuma zu dir nimmst:
- Frische Wurzel: Gehackten oder geriebenen, frischen Kurkuma kannst du sehr gut für Salate, Currys oder zum Einlegen verwenden.
Empfohlene Dosis für Erwachsene: 1,5-3 Gramm pro Tag - Getrocknetes Pulver: Das Pulver kannst du genauso wie den frischen Kurkuma einsetzen.
Empfohlene Dosis für Erwachsene: 1-3 Gramm pro Tag - Kurkuma-Extrakt: Hierbei wurde das Kurkumin extrahiert, wodurch die anderen Wirkstoffe der Pflanze verloren gehen.
Empfohlene Dosis für Erwachsene: 1,2-1,8 Gramm pro Tag
Gewürzmischungen enthalten meist zu wenig Kurkuma. Wähle also lieber das reine Pulver oder am besten die frische Wurzel.
2. Kurkumin ist fettlöslich: Immer in Kombination mit Fett konsumieren
Wie viele andere Lebensmittel auch, ist Kurkuma fettlöslich, das bedeutet, du musst es immer in Kombination mit etwas Fett konsumieren, wenn du von den kraftvollen positiven Eigenschaften profitieren möchtest. Am besten vermischt du Kurkuma vor der Einnahme mit dem Fett.
3. Einnahme von Kurkuma immer mit schwarzem Pfeffer
Das Piperin im Pfeffer steigert die Bioverfügbarkeit von Kurkuma und sorgt dafür, dass das Kurkumin 20 mal besser vom Körper aufgenommen werden kann. Weitere Informationen findest du auch in dieser Studie. Hierbei reicht meist eine Prise schwarzer Pfeffer schon aus, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
4. Erhitzen von Kurkuma
In der indischen Küche werden die Gewürze immer anfangs in ein wenig Fett erhitzt. Das hat zur Folge, dass sich die Aromastoffe in dem Fett gut lösen und sich ihr Aroma besser entfaltet. Durch die Kombination mit Fett können sie vom Körper besser aufgeschlossen und verwertet werden.
5. Kurkuma im Duftreis, im Porridge oder in der Goldenen Milch
Kurkuma kannst du glücklicherweise für eine Vielzahl von Gerichten und Getränken einsetzen – sowohl in süßer als auch in herzhafter Form. Du kannst zum Beispiel einen köstlichen Duftreis kochen, dein Porridge mit Kurkuma und Zimt würzen oder dir eine süße Goldene Milch zaubern.
Rezept für Goldene Milch mit Kurkuma
Zutaten
350 ml Mandelmilch
1 EL frisch geriebener Kurkuma
1 TL frisch geriebener Ingwer
1/2 TL Zimt
1 TL Kokosöl
nach Belieben Dattelsüße
Zubereitung
Kokosöl in einem kleinen Topf erhitzen und die Gewürze darin anrösten. Mandelmilch hinzugeben und erhitzen. Nach Belieben kannst du deine Goldene Milch noch mit etwas Dattelsüße süßen.
Wie du siehst, lohnt es sich, deine Küche mit dem Power-Gewürz zu bereichern.
Welche Gerichte würzt du am liebsten mit Kurkuma?
Alles Liebe,
Verena
Rezepte mit Kurkuma
- Indische Gemüsebällchen in Kokos-Mandelsoße
- Zauberhafter Gewürzreis mit Erdnüssen, Granatapfel & Kokosnuss
- Mungbohnen-Falafel mit gebackenem Blumenkohl, Spinat, Minzjoghurt & Dattel
- Nährendes Kitchari mit Kokosnuss und Koriander
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Quellen:
Lad, Dr. Vasant; Frawley, Dr. David (2011): Die Ayurveda-Pflanzenheilkunde – Der Yoga der Heilkräuter.
Nordwig, Hellmuth; Zoller, Andrea: Heilpflanzen der Ayurvedischen Medizin. Stuttgart 2012.
Disclaimer:
Dieser Bericht spiegelt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wider und kann nicht als Empfehlung oder Beratung verstanden werden. Von einer Selbstindikation ist abzuraten.