Gerade jetzt, wo die Tage wieder kürzer werden und es draußen etwas kühler wird, verspüre ich immer mal wieder Lust auf süße Speisen. Gleichzeitig möchte ich meinem Körper etwas Gutes tun und ihn nähren. Weißer Zucker und andere aufbereitete Zuckerstoffe werden im Ayurveda nicht verwendet, da sie Schlackenstoffe (Ama) im Körper produzieren und alle Doshas erhöhen können. Besser sind Süßungsmittel, die möglichst unbehandelt sind wie Honig, Datteln, Trockenfrüchte, Sharkara (indischer Vollrohrzucker) oder Kokosblütenzucker. In diesem Artikel habe ich mehr über das Thema Zucker im Ayurveda geschrieben. Mein Lieblings-Süßungsmittel sind Datteln und ich versuche weißen Zucker weitgehend zu meiden.
Süß ist nicht gleich süß
Die süße Geschmacksrichtung setzt sich aus den Elementen Wasser und Erde zusammen. Süß wirkt schwer, feucht, stabilisierend und nährend und senkt Vata und Pitta. Wenn es öfter vorkommt, dass du richtige Cravings und Heißhungerattacken auf Süßspeisen entwickelst, solltest du schauen, dass du diese über eine ausgewogene Ernährung mit allen Geschmacksrichtungen ausbalancierst. Vor allem hilft es, süße Lebensmittel wie Getreide oder süße Gemüse in den Speiseplan einzubauen, da sie sehr wirkungsvoll den Süßhunger ausgleichen. Auch ein warmes Frühstück mit Getreide, Ghee und gedünstetem süßem Obst wirkt stabilisierend.
Doch ab und zu gibt es doch nichts Schöneres, als einen leckeren süßen Snack zu essen – so richtig sinnlich, duftend und am besten frisch und vielleicht noch warm – geht dir das auch so? Während ich Kekse, trockenen Kuchen und auch die meisten fertigen Rohkostriegel gar nicht mag, liebe ich diese süßen Snacks ganz besonders.
Sie sind nicht nur unglaublich lecker, sondern versorgen dich auch noch mit wertvollen Nährstoffen. Genieße sie bewusst und mit allen Sinnen!
Nährende süße Ayurveda-Snacks: Meine absoluten Lieblinge
1. Indische Laddus
Dem mandeligen, buttrigen Geschmack in Kombination mit Zimt und Vanille kann ich einfach nicht widerstehen. Besser als jede Schokolade. Wirkt sehr nährend. Du kannst sie immer wieder variieren und mit gehackten Nüssen, Mandeln oder Kakao anreichern. Hier mein absolutes Lieblingsrezept:
200 g Kichererbsenmehl
100 g Mandeln, gemahlen
120 g Kokosblütenzucker
2 EL Rosinen
180 g Ghee/Kokosöl
1/2 TL Vanille
1/2 TL Zimt
Ghee und Kichererbsenmehl in eine weite Pfanne geben und die Masse auf kleiner Flamme etwa 15 Minuten rösten. Dabei ständig umrühren. Sobald die Masse cremig ist, kannst du die Rosinen hinzufügen. Mandeln und Gewürze sowie Kokosblütenzucker hinzugeben und umrühren. Leicht abkühlen lassen und in kleine Bällchen formen. Im Kühlschrank aufbewahren.
2. Sesambällchen
Sesam ist ein wahres Superfood. Es wirkt nährend und erwärmend und enthält eine ganze Menge Vitalstoffe. Diese Sesambällchen sind super für unterwegs und als schneller Snack für zwischendurch.
200 g Sesam
3 EL Ghee
100 g Kokosblütenzucker
Sesam und Ghee in einer Pfanne anrösten, dann Zucker hinzufügen. Kurz erhitzen, leicht abkühlen lassen und mit der Hand zu kleinen Bällchen formen.
4. Vegane Kokosriegel
Wenn du diese kleinen Köstlichkeiten noch nicht ausprobiert hast, hast du was verpasst. So köstlich und der perfekte Snack für warme Tage.
5. Datteln
Datteln sind mein perfektes To-Go-Food. Gerade im Winter und wenn ich viel unterwegs bin, habe ich oft ein paar Datteln in der Tasche. Datteln haben einen hohen Eisengehalt, ordentlich Calcium, Magnesium und Kalium und fördern wegen ihres hohen Fasergehalts die Verdauung. Ein toller Snack für Zwischendurch oder als Ersatz für Zucker. Besonders die weichen Medjoul-Datteln liebe ich besonders.
6. Rosinenbrot
Warmes Rosinenbrot ist richtiges Soulfood für mich. Es wirkt nährend, aufbauend und senkt vor allem Vata. Besonders köstlich mit ein wenig Ghee bestrichen. Dieses Rezept liebe ich besonders.
In Maßen genossen wirken süße Lebensmittel erdend, stabilisierend, nährend und aufbauend. Gerade in windigen und aufreibenden Zeiten also eine willkommene Wirkung. Was ist dein süßer Lieblings-Snack? Ich freue mich auf dein Kommentar.
Alles Liebe,
Verena
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Hallo Verena,
vielen Dank fuer deine tollen Rezepte. Ich bin ganz begeistert. Habe die indischen Laddus mit Mandeln ausprobiert und alle lieben sie. Allerdings esse ich vegan und da habe ich Ghee durch Kokosoel ersetzt, lecker.
Vielen lieben Dank
Hallo liebe Dolores,
gerne, das freut mich sehr! Ich liebe Laddus auch und Kokosöl ist eine tolle Variante! Danke für deine Nachricht.
Alles Liebe, Verena
Hall liebe Verena,
habe gerade die Sesambelchen gemacht. Leider ließ sich die Masse nicht zu Bällchen formen. Habe alles gemacht wie es im Rezept stand.
Hast du eine Idee für mich?
Liebe Grüße Monika
Liebe Monika,
danke dir für deine Nachricht.
Hast du sie abkühlen lassen? Ansonsten versuche etwas Mandelmehl/gemahlene Mandeln unterzuheben und berichte, ob es geklappt hat 🙂
Alles Liebe,
Verena
Liebe Verena!
Ich bin auf der Suche nach Schokobrownies aus bzw. mit Süßkartoffeln. Hattest du nicht ein solches Rezept?
Die anderen Rezepte werde ich auf jeden Fall ausprobieren! Ich bin ja gerade erst auf deine Seite aufmerksam geworden. Sehr schön und Appetitloch gestaltet!
Was sagst du zu Lektinen? Ich habe auf Empfehlung das Buch “Böses Gemüse” gelesen und als alter Vollwertköstler bin ich ganz schön überrascht! Meine Getreidemühle müsste ich dann eigentlich abschaffen.
Liebe Grüße
Astrid
Liebe Astrid,
vielen Dank für deine Nachricht. Die Brownies findest du hier:
https://livinlightly.de/dunkle-suesskartoffelbrownies-mit-kokoscreme/
https://livinlightly.de/sinnlich-und-verfuehrerisch-suesskartoffelbrownies/
Das kann ich gut verstehen. Laut Ayurveda wirken Lebensmittel jedoch bei zwei verschiedenen Personen nicht gleich und es gibt Nährstoffe, die von dem einen besser und dem anderen weniger gut aufgeschlüsselt werden können. Ganze Lebensmittelgruppen, ob Getreide, Hülsenfrüchte oder Nachtschattengewächse etc., deswegen auszuschließen ist alleine deswegen schon – laut Ayurveda – nicht notwendig. Ein paar grundsätzliche Hinweise, die für alle gelten, gibt der Ayurveda aber schon. Tomaten werden im Ayurveda nur sehr wenig verwendet. Alle Hülsenfrüchte und am besten auch alle Getreide sollten lange eingeweicht werden, damit sie besser verdaut werden können und z.B. Nachtschattengewäche sollten nur sparsam verwendet werden, da sie nicht sattvisch sind. Angst vor Lebensmitteln zu entwickeln ist auf keinen Fall zielführend :).
Alles Liebe
Verena
Hallo Verena, ich habe gerade die Sesambällchen machen wollen und bei mir ist es genauso wie bei Monika, sie lassen sich garnicht zu Bällchen formen 🙁 Habe dann auch noch Erdmandelmehl (weil ich kein Mandelmehl habe) dazu gemacht und es zerfällt alles in der Hand 🙁
Hast du vielleicht noch eine Idee?
Braucht es vielleicht mehr Öl..? Liebe Grüße, Dinah