Schniefen, Husten und Halsschmerzen – geraden in dem Übergang zwischen zwei Jahreszeiten schwanken die Temperaturen oft erheblich, was immer eine kleine Herausforderung für unsere Doshas darstellt. Achte deswegen gerade in solche Zeiten besonders gut auf dich. Wenn du dir trotzdem eine kleine Erkältung eingefangen hast, kannst du sie mit diesen einfachen Tipps schnell lindern.
Mit Ayurveda die Erkältung umgehen: Grundsätze, die für Alle gelten
Grundsätzlich ist es immer angesagt, möglichst schnell zu reagieren, damit es sich die Erkältung gar nicht erst richtig bequem machen kann. Am besten ist es direkt bei den ersten Erkältungsanzeichen auf Speisen zu setzen, die sich durch die folgenden Eigenschaften auszeichnen: Hitze und Leichtigkeit.
Mit diesen 8 Tipps aus der Ayurveda die Winter-Erkältung lindern:
1. Warmes und leicht verdauliches Essen: Bei einer Erkältung ist oftmals auch unser Verdauungsfeuer agni leicht geschwächt. Wir entlasten unseren Körper also umso mehr, wenn wir auf alle schwer verdaulichen Lebensmittel wie trockenes Brot, Eier, Milchprodukte, Schokolade und Fleisch verzichten. Der wichtigste Grundsatz ist warmes Essen. Alle kalten Speisen in dieser Zeit meiden.
2. Keine Milchprodukte: Milchprodukte wie Milch, Käse und Sahne wirken schleimbildend und sollten weggelassen werden. Das einzige Milchprodukt, was verwendet werden kann, ist Ghee.
3. Alle Ama/Kapha-erhöhenden Lebensmittel meiden: Milchprodukte, Eier, Weizenprodukte, Hafer, Weißmehlprodukte, fettiges Essen und süßes Obst wie Bananen. Besser sind Getreide/Pseudogetreide wie Quinoa, Hirse, Amaranth, Mais, Roggen und leichtes Obst wie Äpfel, Birnen und eingeweichte Trockenfrüchte.
4. Keine Rohkost: Dies bestätigt erneut die erste Regel, ist aber deswegen zu betonen, da viele davon ausgehen, dass Rohkost besonders leicht verdaulich ist. Besser sind aber warme gekochte Gemüsesuppen.
5. Keine Säure: Auch übermäßig Zitrusfrüchte, Tomaten, Essig, Alkohol, Kaffee oder Sauermilchprodukte sind unvorteilhaft. Diese begünstigen, dass ein saures Milieu im Körper und somit ein Nährboden für die Krankheit gebildet wird. Ein wenig Zitronensaft, der in kleinen Mengen basisch wirkt, kann verwendet werden, jedoch nur in Maßen.
6. Anregend und erwärmend: Alle bitteren Lebensmittel bilden dagegen ein erwünschtes Milieu im Körper, wirken Bakterien und Viren entgegen und stärken das Immunsystem und die Abwehrkräfte. Zu den bitteren, herben oder scharfen Lebensmitteln zählen z.B.: Brokkoli, Mungbohnen, Blumenkohl, Rosenkohl, Kohl, Karotten, Blumenkohl, Knoblauch, Zwiebeln, Salat, Erbsen, Sprossen, Mangold und Gewürze wie Hing, Ajwain, Ingwer, Kurkuma, Chili oder Pippali. Kapha-Konstitutionen greifen besonders zu, Pitta-Konstitutionen lassen scharfe Gewürze weg und Vata-Konstitutionen essen nur dosiert bittere und scharfe Lebensmittel. Meistens sind Lebensmittel angesagt, die Vata und Kapha reduzieren.
8. Inhalationen und Nasenspülungen: Warme Inhalationen und Nasenspülungen mit warmem Salzwasser sind sehr hilfreich. Im so manchem Winter haben mich Nasenspülungen schon vor der einen oder anderen Erkältung verschont. Bei trockenen Schleimhäuten ohne Verschleimung sollten die Schleimhäute danach immer mit Ghee oder Sesamöl eingefettet werden.
Wie immer gilt – Pflege dein Dosha: Vata-, Kapha- und Pitta-Symptome
Je nach Konstitution neigen wir dazu, dass sich bestimmte Symptome bevorzugt ausprägen. Deswegen solltest du immer auch überprüfen, welche Symptome bei dir im Vordergrund stehen. Sind es trockene Schleimhäute, Schwächegefühl, Erschöpfung, trockener Husten und Kälte, so sind dies eher Anzeichen für eine Vata-Erkältung. Sind es Verschleimungen, Sinusitis, feuchter Husten, innere Schwere und Müdigkeit, so handelt es sich vermutlich um eine Kapha-Erkältung. Hast du jedoch eher Grippe-Symptome mit Entzündungen, Hitze und geröteten, trockenen Schleimhäuten, steht bei dir momentan Pitta im Vordergrund.
- Vata-Symptome: Nahrung, die warm, beruhigend aber auch anregend und flüssig ist mit den Geschmacksrichtungen süß, salzig und etwas sauer. Beispiel: Cremige Karotten/Kürbis/Süßkartoffelsuppe oder Mungdal mit Gewürzen wie Pippali, Steinsalz, Hing, Ajwain, Kreuzkümmel, Salbei, Fenchel. Leichter Einsatz von bitterem Gemüse und Kräutern.
- Kapha-Symptome: Nahrung die warm und anregend ist mit den Geschmacksrichtungen herb, bitter und scharf. Beispiel: Mungnudeln mit Blumenkohlpesto, Mungdal mit Grünkohl und anregende Gewürze wie Chili oder Knoblauch.
- Pitta-Symptome: Nahrung die warm und mild ist mit den Geschmacksrichtungen süß, bitter und herb. Beispiel: Kartoffeleintopf, Kohlgemüse, Blumenkohlsuppe und Gewürze wie Fenchel, Koriander, Kardamom, Pippali.
Rezept für die Geheimwaffe Golden Spoon
Sobald ich die ersten Anzeichen einer Erkältung merke, bereite ich mir einen kleinen Topf mit meiner Geheimwaffe Golden Spoon zu und nehme mehrere Male täglich 1/2 TL davon ein.
1 TL Honig aus deiner Region
1/4 TL Ghee
1/2 TL Kurkumapulver
1 Prise Steinsalz
Prise schwarzer Pfeffer / Pippali
Alle Zutaten mit einem Teelöffel heißem Wasser glatt rühren. Du kannst dir auch größere Mengen vorbereiten und jeden Tag einen TL einnehmen. Wichtig ist, den Pfeffer und das Fett nicht auszulassen. Kurkuma wirkt nur, wenn es in Fett gelöst wird und die Wirkung wird durch die Beigabe von Pfeffer vervielfacht.
Das könnte dir auch gefallen:
Hallo Verena!
Ich habe schon öfter gelesen, dass Honig auf keinen Fall zu kochenden/heißen Speisen und Getränken gegeben werden sollte, weil dann die gesunden Eigenschaften verloren gehen bzw. er sogar ungesund wird?
Was sagst du dazu?
Liebe Grüße 🙂
Mira