Ich habe schon etliche Currys zubereitet und gegessen. Ich kann mich einfach nicht satt an ihnen essen. Indische Currys, thailändische Currys, indonesische Currys, die Vielfalt ist einfach zu groß. Alleine in Indien bringt jede Region oder besser gesagt jede einzelne Familie ihre ganz eigene Curry-Rezeptur mit.
Was ist Curry überhaupt?
Curry bedeutet zunächst nicht mehr und nicht weniger als Gewürzmischung. Ursprünglich stammen sie aus Indien und bestehen immer aus vielen verschiedenen Einzelgewürzen. In den meisten Curry-Mischungen befinden sich Gewürze wie Kurkuma, Koriander, Pfeffer, Kreuzkümmel und Bockshornklee. Der Kreativität sind hier jedoch keinerlei Grenzen gesetzt und auch Senfsaat, Paprika, Ingwer, Knoblauch, Kardamom, Hing, Cayennepfeffer, Zimt oder Nelke passen sehr gut. Je nach Jahreszeit, Befinden, Appetit und Wetter kannst du endlos variieren.
Für jedes Dosha das passende Curry
Wie du vielleicht schon festgestellt hast, distanziert sich der Ayurveda von einer Sichtweise, in der einzelne Lebensmittel pauschal als gesund eingestuft werden. Je nach Konstitution und Dosha-Ausprägung sind ganz unteschiedliche Gewürze empfehlenswert, um dich sanft auszubalancieren. Macht auch Sinn: Würden beispielsweise Menschen mit ausgeprägter Pitta-Konstitution häufig zu Cayennepfeffer oder Ingwerpulver greifen, kann dies zusätzlich ihr feuriges Gemüt und ihre innere Hitze verstärken, weshalb milde Gewürze vorteilhaft wirken.
Am leckersten schmecken Currymischungen, wenn du sie selber aus hochwertigen Gewürzen herstellt. Am besten aus den ganzen Samen. Dabei kannst du gleichzeitig darauf achten, dass sie gut für deine individuelle Dosha-Zusammensetzung sind. Das ist wie die Gheeherstellung eine wundervolle Tätigkeit, die ich sehr liebe. Die ganze Küche wird erfüllt vom Aroma der Gewürze.
Dieses Curry habe ich mit Kaffirlimettenblättern zubereitet. Kennst du Kaffirlimetten? Sie stammen aus Thailand und verströmen einen herrlichen Zitrus- und Pfirsichduft und sind sehr aromatisch. Unbedingt ausprobieren!
Gewürze für deine Vata, Pitta und Kapha-Gewürzmischung
Vata: Asafoetida, Ajwain, Steinsalz, Kreuzkümmel, Ingwer, Kardamom, Zimt, Kurkuma in Maßen, Fenchel, Süßholz, Bockshornklee, schwarzer Pfeffer, langer Pfeffer, Galgant, Anis
Pitta: Koriander, Kardamom, Fenchel, Kurkuma, frischer Ingwer, langer Pfeffer
Kapha: Knoblauch, Chili, Pfeffer, Ingwer, Paprika, Zwiebel, Zimt, Galgant, Asafaoetida, Ajwain, Kurkuma, Kreuzkümmel, Fenchel
Gewürzmischungen aus diesen Kräutern schmecken nicht nur gut, sondern unterstützen zusätzlich deine Verdauung und wirken sich positiv auf deine Konstitution aus.
Rezept für Kartoffel-Curry mit Kaffirlimetten und Kokos
Zutaten (für 3 Portionen)
4 große Kartoffeln
2 kleine Zwiebeln, geschält und fein gehackt
1 cm frischer Ingwer, geschält und gerieben
3 gehackte Tomaten
1/2 TL Kurkuma
170 ml Kokosmilch
1 TL Koriandersamen
1/4 TL Fenchelsamen
4 Kaffirlimettenbläter
1/2 TL Senfkörner
1 TL Kreuzkümmelsamen
1 Prise Hing
1 EL Ghee
Salz
schwarzer Pfeffer
Zubereitung
Wenn du ein sehr sensibles Verdauungsfeuer hast, kannst du anstelle der Kartoffeln auch Süßkartoffeln nehmen, da Kartoffeln leicht blähend wirken können. Kartoffeln in Wasser in etwa 20 Minuten weich kochen. Abgießen und abkühlen lassen. Die Kartoffeln schälen und in 1 cm große Würfel schneiden. In einer großen Pfanne Hing, Koriandersamen, Fenchelsamen, Senfkörner und Kreuzkümmelsamen in 1 EL Ghee erhitzen, bis die Senfkörner anfangen zu springen. Zwiebeln hinzugeben und ein paar Minuten braten. Ingwer, Tomaten, Kurkuma hinzugeben und ebenfalls kurz bräunen. Kaffirlimetten in den Sud geben. 120 ml Wasser in die Pfanne gießen, umrühren, die Hitze reduzieren und alles etwa 5 Minuten köcheln lassen. Kartoffelwürfel und Kokosmilch untermischen und alles ohne Deckel ein paar Minuten ganz sanft köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Alles Liebe,
Verena