Während meines Aufenthalts im Ashram in Indien gab es viele Dinge, die mich faszinierten. Der nachhaltige und liebevolle Umgang mit Lebensmitteln gehörte dazu. Die tägliche Küche basierte auf Basmatireis, Hülsenfrüchten und saisonalen Gemüsesorten. Mittags und abends gab es meist Reis, Chapati, Dal und Gemüse. Was für viele zunächst eindimensional und langweilig klingt, kann tatsächlich unglaublich genussvoll und vielfältig sein – vorausgesetzt der Koch kann wirklich kochen, ist kreativ und arbeitet mit Liebe und Hingabe. Natürlich ist die einfache Küche auch der Tatsache geschuldet, dass in vielen ländlichen Gegenden Indiens die Menschen leider nur mit sehr wenig Geld auskommen müssen und sich keine teuren Lebensmittel wie Fleisch und Milchprodukte leisten können. In der unseren Kultur sind wir aufgrund des enorm hohen Überflusses an Lebensmitteln gar nicht darauf angewiesen, uns ernsthaft mit Lebensmitteln auseinanderzusetzen. 

Die Ashram-Küche lebt von Gewürzen und frischen Kräutern: Salz, Kreuzkümmel, Hing, Senfsamen, Pfeffer, Chili, Curryblätter, Koriander, Kurkuma, langer Pfeffer, Zimt, Ajwain und Bockshornklee sind nur einige der Gewürze, die dort in jeder Küche Einzug finden. So war fast jede Mahlzeit immer wieder aufs Neue köstlich und befriedigend. Inspirierend war für mich auch die Tatsache, dass die Köche aus einer einzigen Zutat eine unglaubliche Fülle an verschiedenen Gerichten zaubern können. Die Mungbohne wird dort für cremiges, gelbes Mungdal, Kitchari, grünes Mungbohnenfrühstück oder eben für diese würzige Mung-Crêpes mit Ghee und Koriander verwendet.

Diese Crêpes bestehen eigentlich nur aus einer einzigen Zutat – der grünen Mungbohne. Sie kommen ohne Eier, Milch oder Mehl aus und sind unglaublich köstlich, wohltuend und befriedigend. Mungbohnen haben einen sehr hohen Proteinanteil, sind leicht verdaulich, sättigend und schenken dir gleichzeitig Energie und Leichtigkeit. Nach dem Braten werden die warmen Crêpes dann noch mit Ghee bestrichen, was besonders in der kalten Jahreszeit gut für dich ist. Du kannst die Crêpes mit Kokoschutney, Rote-Bete-Chutney oder einfach nur mit Ghee servieren. Außerdem sind die Crêpes für alle Doshas gut – das heißt, sie sind Tridosha.

 

Rezept für würzige Mung-Crêpes mit Ghee und Koriander    

Zutaten für 8 kleine Crêpes 

125 g grüne Mungbohnen
Steinsalz, schwarzer Pfeffer
1 TL Kreuzkümmel
1 Msp. Kurkuma
1 Msp. Asafoetida (Hing)
frischer Koriander, gehackt
2 EL Ghee

 

Zubereitung

Mungbohnen über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag das Wasser entfernen und die Mungbohnen waschen. Gib die Mungbohnen in einen Hochleistungsmixer und füge ein wenig Wasser hinzu. Taste dich vorsichtig an die richtige Menge heran, damit die Konsistenz nachher stimmt. Falls dir der Teig zu flüssig geraten ist, kannst du ihn mit ein wenig Kichererbsenmehl binden. Mungbohnenteig mit den Gewürzen und Kräutern vermengen. In einer kleinen Pfanne etwas Ghee erhitzen und die Crêpes der Reihe nach ausbacken. Von beiden Seiten mit etwas Ghee bestreichen und warm servieren. 

Nourish yourself!
Alles Liebe, Verena

 

 

 

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